Ich habe gerade super viel um die Ohren und weiß nicht, was ich als erstes anfangen soll. Es muss so viel geregelt werden und alle wollen etwas von mir. Dabei habe ich doch gar keine Zeit, weil schon so bald alles fertig sein muss. In solch einer Situation bieten sich zahlreiche Produktivitäts-Tools und kleine Helferlein an. Aber Achtung, genau hier lauert auch eine große Falle!
Neue Tools und Methoden kosten mich viel zu viel Zeit, die ich jetzt gar nicht habe. Ich könnte mich wunderbar damit ablenken, über die besten Apps zu recherchieren und Erfahrungsberichte lesen. Ich könnte mir die besten drei herunterladen und selbst ausprobieren. Aber damit sind schon zwei Abende verstrichen und ich bin noch keinen Schritt weiter. Und selbst wenn ich mich für ein Tool entscheide, muss ich erst lernen mit der neuen Software richtig umzugehen.
Der wichtigste und erste Schritt ist nämlich nicht, etwas Neues einzuführen – sondern bestehende Dinge zu streichen. Wenn ich zu wenig Zeit habe, dann muss ich alles weglassen, was mich gerade jetzt nicht zum Ziel führt. Ich gehe nicht mehr ans Telefon, ich antworte nur auf die Nachrichten, die gerade relevant sind. Ich lese kein Buch mehr und ich stoppe alle Aktivitäten für das andere Projekt. Richtig priorisieren bedeutet sich zu entscheiden, was ich nicht tun werde!
Und für alles relevante organisiere ich mich am besten mit etwas, das ich schon seit der 1. Klasse kenne: Stift und Papier. Aus diversen Zeitmanagement-Methoden ist die To-Do-Liste bekannt. Und damit ich sie wirklich immer vor Augen habe, liegt sie als Zettel auf meinem Schreibtisch. Der Zettel hat auch den Vorteil, dass ich ihn nicht erst starten, hochfahren oder seinen Akku aufladen muss. Auf diesen Zettel schreibe ich alles auf, was ich tun muss. Und ich schreibe bewusst „tun muss“ – denn es geht nicht mehr um das, wozu ich Lust habe oder was ich tun möchte.
Dieser Zettel ist meine Orientierung für die stressigen Tage. Neue Aufgaben werden sofort auf den Zettel geschrieben. Erledigte Aufgaben werden vom Zettel gestrichen. Wenn der Zettel zu unübersichtlich wird, werden alle offenen Aufgaben auf einen neuen Zettel übertragen und der alte entsorgt. Und immer wenn ich mich frage, was jetzt zu tun ist, dann schaue ich auf meinen Zettel und entscheide mich für eine Aufgabe, die ich dann beginne und umsetze. Keine Zeit für Experimente, einfach machen!