Die Bestseller-Autorin und Agentur-Inhaberin Nancy Duarte bietet auf ihrer Website ein kostenloses Tool an, mit dem ich ganz simpel professionelle Diagramme erstellen kann. Aber lohnt sich das ganze auch?
Auf www.duarte.com/diagrammer/ kann ich zunächst zwischen 14 verschiedenen Grundformen von Diagrammen wählen. Das kann ein linearer Flow oder eine Kreisprozess sein. Auch Netzwerke und Segmente lassen sich neben zahlreichen anderen Formen gut auswählen. Als nächstes werde ich gefragt, wie viele Elemente mein Diagramm darstellen soll. Hier stehe zwischen 1 und 7 Bausteine zur Verfügung. Zuletzt kann ich mich noch zwischen einer flachen 2D- und einer räumlichen 3D-Darstellung entscheiden.
Nach diesen 3 Schritten, die visuell sehr gut dargestellt werden und zu navigieren sind, erwartet mich eine umfangreiche Auswahl an Diagrammen. Die Kreativen einer Agentur durften sich hier richtig austoben und haben alles aufgeboten, was möglich ist. Die Darstellungen wirken tatsächlich sehr professionell – sie haben aber einen entscheidenden Nachteil: Alle Diagramme sind ausnahmslos in BLAU. Mittlere und dunkle Blautöne werden nur durch etwas Türkis oder Grau aufgelockert. Und selbst wenn ich das Diagramm in PowerPoint importiert habe, kann ich die Farbpalette nicht über die PowerPoint-eigenen Designoptionen ändern.
Wenn ich mit dem Farbspektrum leben kann, dann habe ich zumindest die Möglichkeit, mir das Diagramm in PowerPoint herunterzuladen. Ich kann die Textfelder wirklich frei beschriften, die Maße ändern und gruppierte Formen einzeln bearbeiten. Für den Download muss ich einmalig eine E-Mail-Adresse angeben, dann kann ich sofort loslegen.
Meiner Ansicht nach handelt es sich bei diesem Angebot um eine richtig gute Idee, die aber nur mittelmäßig umgesetzt wurde. Letztendlich ist es nur ein großer Katalog an PowerPoint-Folien, die ich einzeln runterladen und weiter verarbeiten kann. Die größte Einschränkung dabei sind für mich die ausschließlich blauen Farben.
Ansonsten wie immer ein abschließender Blick ins Kleingedruckte: Die Terms & Privacy erlauben nur eine private Nutzung. Denn alles andere wird mit „other than for personal use on a limited basis“ umschrieben und verlangt in den Bedingungen, dass ich vor Benutzung um Erlaubnis Frage. Der Blick in die Datenschutzbedingungen ist halbwegs erfreulich: Keine Weitergabe, keine ungefragten Newsletter. Das kann ich für die erste Stunde zumindest bestätigen. Aber letztendlich ist meine E-Mail-Adresse doch auf einem US-Server gespeichert und damit im Umlauf.