Ein Projektleiter muss nicht nur vor seinem Auftraggeber oder Chef präsentieren, sondern auch vor seinem Projektteam. Wer es schafft, ehrlich zu sein, Probleme als solche zu bezeichnen und eine greifbare Perspektive zu präsentieren, der wird auch die gewünschte Wirkung erzielen.
Was viele bereits vermutet haben, wurde jetzt von Erlangener Psychologinnen in einem Experiment bestätigt: Phrasen dreschen geht nach hinten los. Wer nur von „performen“, „am Ende des Tages“ und „nachhaltig“ spricht, der wirkt unsympathisch, unglaubwürdig und inkompetent. Noch schlimmer ist die Wirkung sogar, wenn englische oder denglische Phrasen benutzt werden, also „delivern“ oder „Extra Mile“. Wer hingegen schnörkellos spricht und schreibt, der wird als sympathischer, glaubwürdiger und kompetenter wahrgenommen.
Ich glaube zusätzlich, dass die direkte und konkrete Ansprache zu besseren Ergebnissen führen wird. Wenn ich mich selbst zwinge, die Dinge so zu benennen, wie sie wirklich liegen, kann ich mich nicht hinter Phrasen und Plattitüden verstecken. Vielmehr muss ich mich inhaltlich mit der Situation auseinandersetzen und diese umfassend analysieren und bewerten. Wenn ich diese Erkenntnisse dann auf den Punkt bringe und klar herausstellen kann, dann weiß ich auch genau, was anschließend zu tun ist. Ich bin selbst sicherer im Thema und kann die richtigen Entscheidungen treffen und Maßnahmen einleiten. Gleichzeitig versteht mein Publikum, was Sache ist und findet sich in meiner Wortwahl zu Hause. Wir liegen dann auf einer Wellenlänge, diskutieren über Inhalte und finden einen gemeinsamen Weg, der uns wirklich voran bringt.